Solidarität beendet Hunger

Solidaritätsgruppen: Die Stärke der Gemeinschaft

Seit über 20 Jahren stehen im Mittelpunkt der Arbeit von Fastenaktion und seinen Partnerorganisationen Solidaritätsgruppen. Sie sind auf die kulturellen Besonderheiten der jeweiligen Länder abgestimmt. Dank des Ansatzes wird der Hunger nachhaltig und langfristig reduziert.

In den Solidaritätsgruppen zahlen die Mitglieder festgelegte Beträge in Form von Geld oder Grundnahrungsmitteln in eine gemeinsame Kasse ein. Daraus können sie günstige oder gar zinslose Darlehen für Grundbedürfnisse wie die Begleichung von Schulgebühren, Gesundheitsausgaben oder den Kauf von Nahrungsmitteln aufnehmen.

Auch bei Notfällen kann Geld oder Getreide geliehen werden, denn nicht Profit, sondern Solidarität und Absicherung stehen an erster Stelle. Fastenaktion finanziert jeweils Ausbildung und Begleitung der Gruppen, die durch lokale Animatorinnen und Animatoren geschieht, zahlt aber selbst nichts in die Kassen ein.

Das Prinzip der Solidaritätsgruppen können Sie hier in der multimedialen Geschichte aus dem Senegal erkunden.

Die Prinzipien von Solidaritätsgruppen

  • 1

    Lokal und selbstbestimmt

    Die Methoden werden vor Ort entwickelt. Die Gruppen verwalten und finanzieren sich selbst.
  • 2

    Gemeinsame Werte als Grundlage

    Die Mitglieder der Solidaritätsgruppen teilen dieselben Grundwerte. Die Solidarität steht an erster Stelle.
  • 3

    Die Ärmsten im Fokus

    Die Mitglieder, die am stärksten benachteiligt sind, werden besonders unterstützt.
  • 4

    Einfach und gerecht

    Auf die Darlehen werden keine oder nur sehr tiefe Zinsen erhoben. Die Entscheidungen innerhalb der Gruppe erfolgen demokratisch oder im Konsens.
  • 5

    Widerstandsfähig

    Das soziale Sicherheitsnetz der Solidaritätsgruppen setzt Ressourcen frei. Die Mitglieder können ihre wirtschaftliche Weiterentwicklung stärken.
  • 6

    Soziale Bewegung

    Die Mitglieder sparen nicht nur gemeinsam, sondern stärken sich gegenseitig. Als Gemeinschaft fordern sie ihre Rechte ein und gehen strukturelle Ungerechtigkeiten an.

Studie bestätigt: Solidaritätsgruppen helfen mehrheitlich den Ärmsten

Fastenaktion liess im Jahr 2018 die Wirkung der Solidaritätsgruppen in Madagaskar und Senegal systematisch unter Verwendung stringenter wissenschaftlicher Methoden untersuchen. Zusammen mit lokalen Teams wurden pro Land 200 Mitglieder und 50 Nichtmitglieder befragt, also insgesamt 500 Personen. Zudem wurden Fokusgruppendiskussionen mit Solidaritätsgruppen und dem Personal von Partnerorganisationen durchgeführt. 

Die Studie bestätigte, dass Fastenaktion mit dem Ansatz der Solidaritätsgruppen tatsächlich mehrheitlich die Ärmsten erreicht. Das hebt den Ansatz von anderen Initiativen wie Selbsthilfegruppen oder Mikrokrediten ab. Die Mitglieder sehen die grösste Wirkung des Ansatzes bei der Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Lage. Eine klare Verbesserung des sozialen Zusammenhalts mit spürbar höherer Solidarität kann ebenfalls gemessen werden. Die Studie bestätigt ebenfalls, dass der verbesserte Zugang zu oftmals zinslosen Darlehen für die Deckung von Grundbedürfnissen und für Notlagen verwendet werden. Es wurde in Madagaskar auch klar, dass Gruppenmitglieder selbst mittlere Naturkatastrophen klar besser bewältigen können als ihre Nachbarn, die keine Mitglieder sind.

Die vollständige Wirkungsstudie finden Sie hier.

Projektbeispiele von Fastenaktion

Haiti
Aufforstung dank Solidaritätsgruppen 

Politisches Chaos und wiederkehrende Katastrophen wie Hurrikans und Erdbeben prägen Haiti. Das Projekt von Piod in Désarmes setzt erfolgreich auf Wiederaufforstung, Ausbildung und Solidaritätsgruppen, um den Teufelskreis von Verarmung und Übernutzung der Umwelt zu durchbrechen.

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Burkina Faso
Frauen passen sich dem Klimawandel an

Im Süden von Burkina Faso machen sich die Folgen des Klimawandels stark bemerkbar: Die Ernten und somit die Einkommen werden kleiner und der Hunger nimmt zu. Deshalb planen die Mitglieder der Solidaritätsgruppe gemeinsam mehr Getreide zu produzieren und ihr Einkommen vielfältiger zu gestalten.

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Madagaskar
Keine Schulden dank Solidaritäsgruppen

Im Hochland von Madagaskar leben vier von fünf Personen unter der Armutsgrenze. Die meisten Leute müssen sich verschulden, die Zinsen sind enorm. Darum begleitet das Projekt Tsinjo Aina hier Solidaritätsgruppen mit rund 29’000 Mitgliedern. Sie lernen, sich von den Schulden zu befreien und ihre Ernährung zu verbessern.

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Im Senegalprogramm sind 90 Prozent der Mitglieder in den Solidaritätsgruppen Frauen.

Senegalesische Regierung unterstützt Solidaritätsgruppen

© Fastenaktion27.04.2023

Unser Programm in Senegal zeigt, wie die Menschen ihre Armut selbst verringern können. Davon ist auch die senegalesische Regierung überzeugt.

Sandrine gemeinsam mit Koordinatorinnen unserer Partnerorganisationen in der Region Tamil Nadu.© Fastenaktion

«Man sieht die Veränderung der Menschen von blossem Auge»

31.10.2023

Sandrine Cottier ist verantwortlich für die Programmentwicklung bei Fastenaktion. Kürzlich war sie auf Projektreise in Indien und teilt ihre Eindrücke.

Die kenianische Bäuerin Faith Wanjiru sitzt mit ihren Enkeln auf der Bank. Gemeinsam geniessen sie frische Früchte.© Fastenaktion

Von der Dürre zur Ernte: Hoffnung in Kenia

16.10.2023

Faith Wanjiru ist eine kenianische Bäuerin und in einem Projekt von Fastenaktion aktiv. Erleben Sie hier ihre multimedial erzählte Geschichte: «Hoffnung in K…

In Senegal sind 80 Prozent der Menschen in der Landwirtschaft tätig. Die Klimaerwärmung, ausbleibende Regenfälle und explodierende Nahrungsmittelpreise bedrohen die Ernährungssicherheit der Senegalesinnen Senegalesen.

Um dem Hunger zu entgehen, sind zukunftsgewandte Ansätze gefragt – wie die Solidaritätsgruppen die Fastenaktion gemeinsam mit Partnerorganisationen initiiert. 

In der multimedialen Geschichte erfahren Sie spannende Hintergründe zu unseren Solidaritätsgruppen in Senegal. Mit einem Klick auf «Enter» starten Sie das visuelle Abenteuer.

Steigt Rauch auf, ist das Mittagessen gesichert
Wie ein alter senegalesichscher Brauch den Ursprung für das erfolgreiche Prinzip der Solidaritätsgruppen bildet.
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