
Im hügeligen, grünen und bis anhin fruchtbaren Gebiet im Nordosten von Haiti leidet die Bevölkerung unter den Auswirkungen des Klimawandels. Hier setzt sich die Organisation der Frauen von Denis tatkräftig für ihre Gemeinde ein.
Teufelskreis von Verarmung und Übernutzung der Umwelt
In den letzten Jahren haben die Ernten in Denis stetig abgenommen. Erosion an den steilen Hängen und schlecht angepasste landwirtschaftliche Methoden sind wichtige Gründe dafür. Dazu kommen die Folgen des Klimawandels. Um trotzdem ein kleines Einkommen zu haben, schlagen viele Bauern und Bäuerinnen Bäume, um Kohle zu produzieren und zu verkaufen. Dies verstärkt die Trockenheit und Erosion weiter.
Initiative Frauenorganisation gründet Saatgutbank
Die Association des Femmes de Denis (AFD) setzt sich seit über zehn Jahren für die Verbesserung der Ernährungssituation ein. Die Frauen haben eine Saatgutbank für ihre Mitglieder und die Bevölkerung der Gemeinde aufgebaut. Seit sie von Fastenopfer unterstützt werden, gründeten sie zehn Spargruppen. Dank der gemeinsamen Kasse können sich die Gruppenmitglieder nun gegenseitig Darlehen gewähren. Ihre Familien können Notlagen selbst überbrücken, ohne sich bei den lokalen Geldverleihern verschulden zu müssen. Übrigens: Es machen zahlreiche Männer bei AFD mit, doch alle Vorstandsmitglieder sind Frauen.
Agrarökologie schützt die Umwelt und bringt bessere Ernten
Agrarökologie ist für die Familien in Denis eine attraktive Alternative zur konventionellen Landwirtschaft. Denn diese zerstört die schwache Humusschicht und verschlimmert die Umweltprobleme weiter. Agrarökologische Methoden hingegen stellen die Bedürfnisse der Kleinbauern und Bäuerinnen ins Zentrum: Es geht darum, eine vielseitige, ausgewogene Ernährung zu erreichen. Der Boden wird so genutzt, dass er langfristig fruchtbar bleibt. Fastenopfer unterstützt die Bäuerinnen und Bauern mit Ausbildung. Dabei können sie auch ihr vorhandenes traditionelles Wissen einbringen, denn die agrarökologischen Methoden bauen darauf auf.