«Die Spar-Öfen verbessern unser Leben»

05.11.2017

Ein der Fastenaktion unterstütztes Pilotprojekt mit energieeffizienten Kochöfen begeisterte die Nutzerinnen der Diözese Kitui über alle Massen. Die grösstenteils aus lokalen Materialien hergestellten Öfen bieten den Handwerkerinnen und Handwerkern die Möglichkeit, einen neuen Erwerbszweig aufzubauen und schützen das Leben von Frauen und Kindern.

 

Rund 80 Prozent der Kenianerinnen und Kenianer auf dem Land verwenden Feuerholz zum Kochen. Klimawandel, Abholzung und die Übernutzung natürlicher Ressourcen erschweren aber die Beschaffung. Zudem wirkt sich der Rauch in der Küche negativ auf die Gesundheit aus – vor allem Frauen und Kinder sind davon betroffen. Jährlich sterben rund 22’000 Menschen infolge Atemwegserkrankungen aufgrund «verschmutzter» Luft in der Küche.

 

Auch Martha Matysia* kochte noch bis vor kurzem am offenen Feuer. Sie lebt mit ihrer Familie im ländlichen Kitui im Dorf Jakalia. Der Hof der Dorfgemeinschaft ist ein Lehmbodenplatz, Hühner spazieren umher und ein halbes Dutzend Ziegen sind vor ihrem Stall angebunden. Je nach Vermögen besitzen die Familien zudem Kühe. Durch den Verkauf eines Teils ihrer Ernte finanzieren sie ihren Haushalt. Viele der hier ansässigen Familien sind Selbstversorger/innen; auf ihren Feldern bauen sie Mais, Bohnen und Erbsen an.

 

Nach neuen Möglichkeiten suchen

 

Martha ist alleinerziehende Mutter von vier Kindern. Ihr Mann hat sie vor sechs Jahren verlassen. Sie vermutet, dass der behinderte Sohn der Grund sei. Sie besitzt nur wenig Land – nicht genügend, um ihre Familie ernähren zu können – kann aber wegen des pflegebedürftigen Sohnes auch nicht in der Stadt eine bezahlte Arbeit suchen. Ihr einziger Besitz sind zwei Hühner. Manchmal bezahlen ihre Nachbarn sie für Gelegenheitsarbeiten. So kommt sie einigermassen über die Runden. Marthas Ziel ist es, genügend Kapital zusammen zu kriegen, um ihrem Sohn eine Nähmaschine zu kaufen. Denn mit den Fingern ist er flink.

 

An einer Baraza – einer lokalen Versammlung – hat Martha das erste Mal von den Spar-Öfen gehört. Es tönte vielversprechend. Und als sie dann den Ofen bei einer Nachbarin in Aktion sah, entschied sie sich für einen. Sie suchte das Material zusammen, der vom Projekt ausgebildete Handwerker brachte einen Zementsack mit und baute den Ofen direkt in ihre Küche ein. Die ist zwar etwas eng, aber der Ofen passt gerade rein. Das Ganze kostete sie umgerechnet zehn Franken.

Der Alltag wird einfacher

 

Seit elf Monaten kocht sie nun auf dem neuen Ofen und ist sehr zufrieden damit. «Ich spare viel Feuerholz; zuvor benötigte ich eineinhalb Bündel Holz für eine Woche, nun reicht ein Bündel für zwei Wochen.» In einer Region, wo kaum noch Feuerholz vorhanden ist, ist das wertvoll.

 

Das gesparte Geld investiert Martha in Saatgut, um eine grössere Ernte zu erzielen. Der Ofen hat noch viele weitere Vorteile; das Kochen geht schneller und benötigt kaum Aufsicht. So hat sie mehr Zeit, um ihr eigenes Feld zu bestellen oder in der Nachbarschaft Geld dazu zu verdienen. Zudem können sich ihre Kinder nun jeden Morgen mit warmem Wasser waschen, da dieses vom Vorabend noch immer warm ist. «Die Kinder sind seither weniger oft krank.»

 

Und Martha schwärmt von einer fast rauchfreien Küche – denn mit dem Ofen gibt es deutlich weniger Emissionen als mit dem offenen Feuer. «Seit dieser Ofen in der Küche steht, kommen auch die Kinder häufiger zu mir in die Küche.» Marthas Leben ist kein einfaches, doch die positiven Veränderungen lassen sie hoffen.

 

* Name von der Redaktion geändert

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