Indien: Ausgangssperre bedroht das Überleben

02.04.2020
1,3 Milliarden Inderinnen und Inder stehen unter Ausgangssperre. Für die arme Bevölkerung ist dies eine grössere Bedrohung als die Krankheit selbst.

1,3 Milliarden Inderinnen und Inder stehen wegen dem Virus bis zum 31. März unter Ausgangssperre. Für die Männer und Frauen im informellen Sektor ist das Leben dadurch momentan stärker bedroht, als durch die Krankheit selbst.

Alle Projekte von Fastenaktion sind mit neuen, zusätzlichen Herausforderungen konfrontiert. Besonders drastisch zeigt sich das in Indien. Tobias Buser, Programmverantwortlicher für das Programm der Fastenaktion in Indien sagt:

Die Situation ist schwierig und verschlimmert sich laufend, weil niemand Zeit hatte, sich auf die Ausgangssperre vorzubereiten. Das gilt vor allem für jene, die im informellen Sektor arbeiten und für die Armen auf dem Land. Überall kommt es zu Aufständen und zu Hunger als Resultat der plötzlichen Arbeitslosigkeit der vielen Tagelöhner und Tagelöhnerinnen aufgrund der strikten Ausgangssperre. Weil sich diese von einem Tag auf den anderen keine Unterkunft und kein Essen mehr leisten können, versuchen sie trotz fehlender Transportmittel in ihre Herkunftsorte zurückgelangen. Das führt zu riesigen Fluchtbewegungen zu Fuss. Und natürlich trägt es zur Verbreitung des Virus bei.

Es ist sehr schwierig geworden, sich mit Nahrungsmitteln zu versorgen oder medizinische Hilfe zu erhalten, denn wer sich nicht an das Ausgehverbot hält, wird von der Polizei brutal behandelt.

 

Tobias Buser, Programmverantwortlicher Indien und Madagaskar

Wie geht es weiter im Indienprogramm?

Wie geht es weiter im Indienprogramm?

Eines kann Tobias Buser bereits jetzt klar sagen:

Wir arbeiten in unserem Programm in Indien mit stark benachteiligten, landlosen Adivasi-Gruppen, die sich Zugang zu Waldland sichern und sich in agrarökologischer Landwirtschaft weiterbilden. Diese Strategie–– erweist sich auch jetzt als sehr hilfreich. Dadurch haben die Leute in den Projekten eigene Nahrungsmittel zur Verfügung – und das in der schlimmsten aller bisherigen schlechten Zeiten!

Fastenaktion plant, seine Partnerorganisationen in den 14 Ländern weiter im gleichen Umfang unterstützen, damit sie nicht gezwungen sind, Mitarbeitende zu entlassen und ihre Arbeit den Umständen anpassen können. Bereits versorgen einige Organisationen die Leute mit kurzen Videos über WhatsApp, mit Infos, wie sie sich vor dem Virus schützen können. Sie planen Radiosendungen zum Thema – auch um über schädliche Fake News aufzuklären. Es ist vielerorts möglich, die Menschen in den Projekten über Mobiltelefone zu beraten – zum Beispiel zu Landwirtschaftsfragen – und so mit ihnen in Kontakt zu bleiben. In Ausnahmefällen ist es auch möglich, für hungernde Familien Nothilfe zu leisten.

Um diese Arbeit halten und weiterführen zu können, sind wir froh um jede Spende. Hier erfahren Sie mehr über das Indienprogramm allgemein.

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