«Weltbodentag»: Fruchtbare Böden sind zentral, um den Klimawandel einzudämmen

05.12.2018
Am 5. Dezember ist Weltbodentag

Der heutige «World Soil Day» soll uns an einen sorgsamen Umgang mit unseren Böden erinnern. Ein gesunder Boden hat eine zentrale Bedeutung für unser Wohlergehen, die weltweite Ernährungssicherheit und das Funktionieren des globalen Ökosystems.

Das Sinnbild von Mutter Erde, aus deren Schoss alles Leben hervorgeht, prägt seit Jahrtausenden die Kulturen der Welt. Aus dem Boden geht unsere Nahrung hervor. Ohne Sonne und ohne Wasser können keine Pflanzen gedeihen – genauso wenig ohne Boden, der ihnen Halt und Nährstoffe bietet. Böden und Bodenfruchtbarkeit zu hüten und zu erhalten muss oberstes Gebot des globalen Ernährungssystems sein. Es ist wichtig, dass wir unsere Nahrung im Einklang mit dieser überlebenswichtigen Ressource anbauen.

 

Heutzutage erleben wir doch oft das Gegenteil. Die Böden der Welt werden sprichwörtlich mit Füssen getreten: Sie werden versiegelt, verdichtet, versauert, versalzen, überdüngt, erodiert, übernutzt, biologisch verarmt und vergiftet. Das Leben wird ihnen genommen. Durch menschliches Tun werden jährlich Flächen in der Grössenordnung der Schweiz degradiert – Tendenz steigend. Der Klimawandel bedroht die Böden zusätzlich. In Gebieten mit Dürren beispielsweise, die durch den Klimawandel zunehmen, sind bereits etwa zwei Drittel der Böden degradiert.

 

Es braucht einen Wandel

 

Um den globalen Klimawandel einzudämmen liegt wiederum grosse Hoffnung auf dem Erhalt und Aufbau fruchtbarer Böden. Denn sie können CO2 speichern. Dies geschieht, weil die Pflanzen bei Ihrem Wachstum CO2 aus der Luft ziehen und zu Kohlenstoff umsetzen. Wenn die Pflanzen und ihre Wurzeln wieder verrotten, bleibt dieser Kohlenstoff im Idealfall zu einem Grossteil im Boden. Diese Speicherung von CO2 im Boden wäre aber nur möglich, wenn wir einen globalen Wandel von industriellen landwirtschaftlichen Methoden zu kleinbäuerlichen, agrarökologischen Anbaumethoden vollziehen würden. Davon sind wir jedoch weit entfernt: die meisten Böden werden nicht aufgebaut sondern zerstört.

 

Bei der Agrarökologie steht der sorgsame Umgang mit (Acker-)Boden im Mittelpunkt. Viele Kleinbäuerinnen und – Bauern – traditionell wie modern, in Nord wie Süd – folgen solchen Methoden und leisten damit den kommenden Generationen und unserem Ökosystem einen riesigen Dienst. Sie folgen der hohen Kunst, den Boden als lebendigen Organismus zu behandeln, mit seinen lokal unterschiedlichen und wissensintensiven Herausforderungen.

 

Wir alle können dies zum Vorbild nehmen und uns wieder mehr mit dem Boden verbinden. Wann haben Sie das letzte Mal etwas Erdboden in die Hand genommen? Je nach Konsistenz geformt oder durch die Finger rieseln lassen? An einem Boden, z.B. im Wald, gerochen? Vielleicht kann der heute World Soil Day Sie daran erinnern und inspirieren.

 

HEKS und Fastenaktion unterstützen Menschen im Süden, die mit agrarökologischen Anbaumethoden arbeiten.

 

  • Text von Julia Jawtusch, verantwortlich für „Klima und Landwirtschaft“ bei HEKS.

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