Nothilfe für 300 betroffene Familien in Guatemala

Covid und Tropensturm Eta: Doppelte Katastrophe

13.11.2020

Seit März befindet sich Guatemala wegen der Covid-Pandemie im Ausnahmezustand. Nun hat der Tropensturm Eta am 6.November auch Häuser und Ernten der betroffenen Familien zerstört.

Nothilfe-Projekt: Helfen Sie den Familien in den Regionen Jalapa und Cubulco. 

In der vergangenen Woche wütete der Tropensturm Eta über der zentralamerikanischen Region. Guatemala wurden von sintflutartigen Regenfällen heimgesucht, die ganze Erdhänge abrutschen liessen und zahlreiche Häuser zerstörten. In unseren Projekten sind die Folgen des Tropensturms noch nicht gänzlich abzusehen. Aber bereits jetzt ist klar, dass viele Teile der Mais- und Bohnenernte zerstört wurden. Der Leiter unserer Partnerorganisation Tzuul Taq’a schreibt: «Es ist traurig zu sehen, dass jetzt Häuser überschwemmt wurden, in denen es vorher nicht einmal eine Wasserleitung gab. Viele Menschen haben alles verloren. »

HIlfe bedeutet Lebensmittel, Saatgut – und Hoffnung

In dieser doppelt schwierigen Situation wollen wir unsere Projekte zusätzlich unterstützen: Vielen Familien fehlt in Folge der Eindämmungsmassnahmen rund um Covid-19 zusätzliches Einkommen. Um die Ernährung von 300 Familien in den Regionen Jalapa und Cubulco abzusichern unterstützen wir deswegen zwei Projekte mit Nothilfe. Die Familien erhalten Mais, Bohnen und Zucker sowie zusätzliches Saatgut, damit sie trotzdem aussäen können, wenn die aktuelle Ernte verloren ist. Mit dieser Unterstützung wollen wir den Menschen eine Perspektive und Hoffnung geben. Denn sie sollen wissen, dass sie nicht alleine sind. 

Zwei Mitarbeitende der Organisation Tzuul Taq'a verteilten gleichzeitig Informationen zu Covid und dringend benötigte Nahrungsmittel.Zwei Mitarbeitende der Organisation Tzuul Taq'a verteilten gleichzeitig Informationen zu Covid und dringend benötigte Nahrungsmittel.

Eine Katastrophe nach der andern

Wegen Corona war die Situation in Guatemala schon vor dem Tropensturm sehr angespannt. Wenn die Covid-Fälle in einer Region ansteigen, dürfen die Leute das Haus nur noch für wichtige Angelegenheiten wie Einkäufe verlassen. Für unsere Projekte bedeutet dies grosse Veränderungen, denn die direkte Arbeit im Feld ist nur noch in manchen Regionen möglich.

Viele Aktivitäten werden stattdessen über Mobiltelefone begleitet, die Menschen in den Projekten können ihre Fragen stellen und werden beraten. Gleichzeitig rückt die Krise Arbeitsansätze unserer Partnerorganisationen in ein neues Licht: Agrarökologie – das heisst Anbau mit traditionellem Saatgut ohne chemische Pestizide und Düngemittel –ist nicht mehr bloss ein Angebot, das von den Menschen auf dem Land wertgeschätzt wird.

Denn nun nehmen die Menschen in den Städten wahr: Wir essen das, was Frauen und Männer in den nahen ländlichen Regionen produzieren. Dies rückt die tägliche harte Arbeit der Bäuerinnen und Bauern in ein neues, positives Licht und stärkt ihr Selbstbewusstsein.

Covid verdeutlicht soziale Unterschiede

Aber die Pandemie spült auch unnachgiebig und brutal die Ungleichheiten ans Tageslicht, die in Guatemala auch mehr als 20 Jahre nach den Friedensverträgen bestehen. Die Präventionsmassnahmen zu Covid-19 sind in den ländlichen Regionen schwer umsetzbar, Behandlungen für die ländliche Bevölkerung kaum zugänglich. Dies beginnt schon beim Ratschlag sich regelmässig mit Seife die Hände zu waschen. Um dies tun zu können benötigt man Wasser und Seife. Doch in den meisten unserer Projektregionen ist das nicht gegeben. Wie soll eine Frau, die bereits bisher jeden Morgen kilometerweit laufen muss, um das Wasser zum Kochen und Trinken zu holen, nun gewährleisten, dass sich die ganze Familie mehrmals am Tag die Hände waschen kann?

Philippa Mund, verantwortlich für das Programm Guatemala bei Fastenaktion

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